Kurs Haithabu - Rahseglertreffen

Es war ein ganz besonderes Erlebnis, so viel Außergewöhnliches auf ein mal. Also fang ich einfach mal vor über tausend Jahren an. Haithabu, die einstige Metropole, eines der wichtigsten Handels- und Hafenzentren der Wikinger. Und wir wohnten mitten drin. Nur ein paar Meter über den noch nicht ausgegrabenen Überresten der Stadt konnten wir innerhalb des alten Halbkreiswalls unser Lager aufschlagen und den wundervollen Ausblick auf Wasser genießen, auf dem es vor über tausend Jahren einen regen Wikingerschiffsverkehr gegeben haben musste. Und genau das war der Anlass der Veranstaltung. „Kurs Haithabu!“ war das bislang größte Treffen von Nachbauten der legendären Wikingerschiffe und weiteren historischen Rahseglen im Ostseeraum. Fast 20 Schiffe mit insgesamt über 350 Bootsleuten kamen an diesem Wochenende an die historische Stätte und mitten drin machte die Ævintyr eine glänzende Figur. Am Freitag haben wir mit Wikingerfrauenpower die Kieler Hansekogge ins Schlepp genommen. Anschließend wurden wir mit den Besatzungen der anderen drei Boote an Bord der Kogge auf ein Schleppbier eingeladen und Floro probierte dabei schon einmal die Kapitänspose auf einem etwas größerem Schiff aus.
Am Samstag segelten und ruderten wir den ganzen Tag und boten den 25.000 Besuchern, die sich an Land tummelten, einen passenden Anblick. Es war so voll geworden, dass wir froh waren dem Besucheranstrom auf diese Art und Weise etwas zu entkommen. Am Sonntag stand dann die große Segelparade auf der Schlei an, an der wir durch den ungünstigen Wind leider nur zur Hälfte teilnehmen konnten. So segelten wir an das gegenüberliegende Ufer nach Schleswig bis zum Ausguck der Zuschauer und mussten dann mühsam wieder gegen den Wind zurückrudern. Die Rückfahrt nach Heithabu entwickelte sich durch den immer weiter zunehmen Wind schon als kleines Abenteuer, das aber weder die Ævintyr noch seine erfahrene und unerschrockene Mannschaft erschüttern konnte. Am Sonntagabend mussten wir dann leider schon wieder abreisen und fuhren erschöpft, aber mit wunderschönen Erlebnissen im Gepäck wieder nach Hause. Es war ein Wochenende der besonderen Erlebnisse, wir wurden von allen Organisatoren besstens und mit besonderm Engargement versorgt, wir konnten uns das Museum anschauen, bekamen eine Führung durch das Außengelände, sahen ein Wikingertheaterstück und haben sogar Heidrun und die drei Nornen getroffen. Das ist schon was besonderes.

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