Florian

Floro aus dem Frauenland

(leitet sich ab von: Frodo aus dem Auenland)

Geboren November 1977

Wie kam ich zum Mittelalter?

Über Odins Raben

Wie kam ich zu Odins Raben?

Rudi hat mich zu einem Schwertkampfkurs eingeladen, den er im Internet gebucht hatte. Bei Bremen erlernten wir dann einen ganzen Tag lang den Schaukampf mit dem langen Schwert von einem Stuntman. Weil es so viel Spass gemacht hat, beschlossen wir, uns Gleichgesinnte zu suchen um dann in grösserer Runde zu trainieren. Anfangs noch als reine Fantasy-Larp-Stahlwaffen-Interessengemeinschaft geplant, bot aber zunächst nur der Mittelalterbereich auch die Möglichkeit, die einstudierten Kämpfe vorzuführen. Also gründeten wir zusammen mit den bereits dazugestossenen Mitkämpfern die Mittelaltergruppe Odins Raben.

Was bedeutet Odins Raben für mich?

In erster Linie verstehe ich unter Odins Raben eine Gruppe von Freunden, die sich hauptsächlich treffen um Mittelalter zu spielen. An zweiter Stelle steht das wirklich sportliche Training mit den Schwertern. Aber auch nur die grundlegende Geselligkeit bei den regelmässigen Treffen macht riesig Spass. Mit so einer Gruppe im Rücken macht es auch Spass mal verrückte, neue Dinge auszuprobieren. Man hat eine gemeinsame Basis von Interesse und Motivation und so weiss man genau, bei welchen Planungen man auf wen zählen kann.

Ich glaube auch, dass Odins Raben, trotzdem es nicht als Orden oder Sekte geplant war, trotzdem für viele auch einen gewissen Funken an Loyalität und Zusammenhalt wider spiegelt. So behaupte ich, dass die Gruppe sowohl im Spiel als auch in der Realität stärker hinter ihren Mitgliedern steht, als es bei „reiner“ Freundschaft der Fall wäre. Die Vereinigung unter einem Banner zeigt also (heute wie damals) ihre Wirkung. Es ist schon etwas ganz besonderes ein Rabe zu sein…..!

Was ist meine Motivation dabei mitzumachen?

Ich mag am liebsten die Lagerfeuerromantik. Mit guten Freunden an einem (rustikalen) Tisch sitzen, Met und gegrilltes Fleisch verspeisen und dabei über vergangene und zukünftige Schlachten des Lebens zu plaudern.

Dabei muss es für mich nicht unbedingt immer auf einem Markt oder einem Festival sein. Mindestens genauso gut gefällt mir der private Ausflug mit den Zelten in den Wald. Da ist man unter sich und kann sich in tiefgründige Gespräche stürzen.

Desweiteren natürlich der Umgang mit dem Schwert, der sich wohl in jedem kleinen Jungen (und einigen Mädchen) seit dem ersten Ritterfilm festgesetzt hat. Und das dann noch vor dem erstaunten Publikum macht natürlich doppelt Spass. (Es lebe das Prolltum!)

Dazu gehört natürlich auch der Feuerzauber, der des nachts mit Stäben, Pois oder sonstnem Brandbeschleuniger abgefackelt wird. Ich bin nun mal ein Feurio!

Ganz klasse gefällt mir auch die viele Bastelei, die sich zwangsläufig aus dem Thema Mittelalter ergibt. Ich liebe es, aus grobem Holz, Stahl oder sonst was eigene Dinge zu bauen. Anders als in der jetzigen Zeit, in der man sich für viele Problemlösungen stark informieren und spezialisieren muss, hat man es im Mittelalter mit ganz grundlegenden Dingen zu tun. Wie bekomme ich mein Trinkwasser vom Fluss/See/Wasserhahn zur Feuerstelle und wie kann ich es dort komfortabel erhitzen?

Überhaupt reizt mich an dem Hobby die Erfahrung des einfachen, grundlegenden Lebens. Man kann jedes Mal von der hektischen, modernen Welt abschalten, innerlich einen Gang zurückschalten und sich ganz auf die essentiellen Dinge konzentrieren. Und wenn ich Feuerholz hacke, dann hacke ich Feuerholz und denke nicht über meine nächste Tetanus-Impfung oder meine Steuerprüfung nach.

Meine Einstellung zum Mittelalter?

Mehr gezwungenermassen mussten wir von Fantasy zu Mittelalter umschwenken, da es für Fantasy-Schwertkampf mit echten Stahlwaffen keine Lobby gibt. Mitlerweile bin ich ganz froh darüber, da ich durch meine kürzliche erste Larp-Erfahrung komplett vom Fantasy-Getue geheilt wurde. Die Authentizität beim Mittelalter hat bei mir ihr eigenes Tempo. Zuerst wollte man sich schnell mit dem Nötigsten eindecken um loslegen zu können, da achtet man nicht so sehr auf Qualität oder Echtheit.

Aber mitlerweile steigt die Authentizität der eigenen Klamotte doch. Selbstgenähte Lederschuhe, selbstgemachte Tuniken und Hosen, da ist man dann schon stolz drauf. Allerdings kann ich mich immer noch nicht auf eine feste Zeit einpendeln. Der Aufwand um die Recherche zu speziell einem darstellbaren Zeitraum von ca. 20 Jahren schreckt mich ab. Allerdings weiss ich schon mal, dass ich mich nicht im Spätmittelalter mit den samtigen Puffhosen und nicht in der Frühzeit mit allzu einfachem Zeugs rumtreiben möchte. An Ritteroutfit muss es auch nicht die späte Vollplatte sein. Müsste ich mich festlegen, so würde ich so Ende des 10. Anfang des 11. Jahrhundert landen.

Übertriebener Autentizitäts-Wahn geht mir auf die Nerven. Ich lasse mich gerne auf Dinge hinweisen, die ich besser oder „echter“ machen kann, aber  nur solange ich für mein derzeitiges Tun nicht geringschätzig bewertet werde.

Thema Schwerter und Schwertkampf?

Angefangen mit Schaukampf kann ich mich immer noch nicht so richtig zum Freikampf oder Huscarl durchringen. Meine angeborene Abneigung gegen Wettkampf steht mir noch immer etwas im Weg. Allerdings möchte ich auch diese Form des Umgangs mit den Waffen nicht ganz ausklammern. Solange es beim Spiel bleibt und das Gegenüber das genauso sieht, bin ich gerne bereit zu lernen und zu üben.

Deswegen würde ich aber nie den Schaukampf vernachlässigen wollen. Gemeinsam Stück für Stück eine aufregende Choreografie zu entwickeln und die dann vor staunenden Kinderaugen vorzuführen ist einfach unbezahlbar.

Das Schwert an sich sehe ich dabei als Sportgerät. Wenn es gut aussieht ist es doppelt gut, aber ich weiss noch wie enttäuscht ich war, als ich das erste Deko-Schwert in der Hand hielt und feststellen musste, dass es den ersten Schlag bestimmt nicht überleben würde. Da nehme ich doch lieber nen robusten, tschechischen Prügel. Da hat man dann auch das Gefühl eine verheerende Waffe und damit auch die Verantwortung darüber zu tragen. Ich könnte mir aber nie vorstellen, einen Kult aus den Waffen zu machen oder sie unters Kopfkissen zu legen.

Wo will ich mit Odins Raben hin?

Ich würde gerne die Gruppe mit ein paar motivierten Leuten aufstocken um dann einen Grundstamm von etwa 6-10 Aktiven zu haben, auf die man sich sowohl beim Training, als auch bei den Märkten blind verlassen kann. Ich wünsche mir für die Gruppe den Ruf einer motivierten, offenen und netten Schar, auf die Verlass ist. Wenn jemand Odins Raben gegen Sold verpflichtet, dann kommen Odins Raben auch!

Um sowohl meinen eigenen Hunger als auch den der Gruppe nach Geselligkeit, Abenteuer und Naturerlebnis zu stillen, würde ich gerne noch mehr Gruppenaktionen organisieren. Ob es nun larp-ähnliche Wochenenden im Wald sind, oder möglichst authentische Mittelaltertouren mit nem Karren von Ort zu Ort, je mehr wir gemeinsam erleben und erfahren umso mehr Spass habe ich daran mich jedes Mal noch ein Stück weiter zu wagen.

Die Internetseite?

Naja, um weitere Leute kennenzulernen, aufzuklären und ein verfolgbares Tagebuch innerhalb der Szene zu stellen habe ich irgendwann angefangen die Webseite aufzubauen. Ganz bewusst habe ich auf blinkenden Java-Schnickschnack verzichtet, um die Seite einfach, schnell und möglichst übersichtlich zu gestalten. Ich weiss, wie enttäuscht ich immer bin, wenn ich auf anderer Leute Seiten nach 30 Sekunden bereits Alles gesehen habe und feststellen muss, dass sich dort seit mehreren Jahren nichts getan hat. Deshalb lege ich grossen Wert darauf, die Seite so aktuell wie möglich zu halten. Ich wünsche mir, dass sich interessierte Besucher möglichst stundenlang auf unserer Seite aufhalten, sich amüsiert durch die Videos, Bilder und Berichte klicken. Ich hoffe auch damit unseren Ruf und unseren Stand nachhaltig zu verbessern. Auch mit diesen persönlichen Darstellungen hoffe ich auf die Mitarbeit aller Raben, die Internetpräsenz zu erweitern und interessanter zu gestalten.

Meine derzeitige Ausrüstung?

Neben dem schlechtwetter Larp-Schuhwerk gibt’s bei mir immerhin schon mal Lederschuhe. Nen selbstgemachten Gambeson, diverse Tuniken und Hemden dazu selbstgenähte Leinenhosen. Der Wollumhang und ne Lederbundhaube. Ein mieses Kettenhemd, ein toller Nasalhelm und mein selbstgebauter Plattenhandschuh. Zwei schöne Langschwerter, ein selbstgebauter Rundschild, ein mieses Einhandschwert und ein Daddel-Schwert. Dazu meine geliebten Doppelfalchii.

Das Ritterzelt ist mitlerweile fertig und funktioniert auch mit Heizung prima!

Meine wunderschöne Feldschmiede samt Amboss. Für die Nacht gibt’s ne Felldecke aus bisher 8 Schaafen.